Sonntag, 18. August 2019

Helen Dahm – Leben für die Kunst.

Die Thurgauerin Helen Dahm (1878-1968) ist die allererste Frau, der die Stadt Zürich den Kunstpreis verleiht. Klingt nach Erfolgsgeschichte – ist es aber nicht. Denn Helen Dahm ergeht es wie vielen Künstlerinnen ihrer Zeit: Als Frau muss sie bös unten durch, wird ein Leben lang als Künstlerin kaum wahrgenommen und schon gar nicht anerkannt. Erst im hohen Alter erfährt sie Genugtuung mit diesem Kunstpreis, den man ihr 1954 verleiht – da ist sie schon 76 Jahre alt.

Helen Dahm (1878-1968). Föhntag in Oetwil im Frühling, 1930. Privatbesitz.


Geboren wird sie 1878 in Engelshofen, einem Ortsteil des heutigen Kreuzlingen. Die Schule besucht sie in Konstanz, Zeichenunterricht erhält sie bei einem Landschaftsmaler. Ab 1897 besucht sie Kurse an der Kunstgewerbeschule in Zürich.


Helen Dahm (1878-1968). Halbakt mit Magnolie, ohne Datum. Kunstsammlung Stadt Zürich.


1906 zieht sie nach München und bildet sich in der Kunst des Holz- und Linoldrucks weiter. In der bayrischen Metropole kommt sie auch mit den Gründern des «Blauen Reiters» in Kontakt (Franz Marc, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter). Dort findet sie zum Expressionismus. 


Helen Dahm (1878-1968). Maria Magdalena in der Grossstadt, ohne Datum. Kunstsammlung Stadt Zürich.


Zeitlebens ist sie auf der Suche nach einem eigenen Stil, reist zur Meditation nach Indien und malt danach auch biblische Szenen. Im hohen Alter – sie wird 90 Jahre alt – wendet sie sich auch noch der Abstraktion zu.

Mehr:
https://www.artfritz.ch/kuenstler/dahm.html

Ausstellung «Helen Dahm – Ein Kuss der 
ganzen Welt». Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen. 
Bis 25. August 2019.


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