Montag, 31. Juli 2017

Otto Freundlich

Im Kunstmuseum Basel läuft zurzeit eine Ausstellung über Otto Freundlich (noch bis 10. September 2017). Sie erzählt von einem unfassbaren Künstlerschicksal während der Nazizeit. Ein Besuch lohnt sich (schon wegen der gewaltigen Sammlung des Kunstmuseums, die immer wieder neu gehängt wird). 

Wer war Otto Freundlich? Einer der ersten Vertreter der abstrakten Kunst.

Zusammen mit 170 Berliner Künstlern gründete er die «Novembergruppe». Die Gruppe bezeichnete sich als «radikal und revolutionär». Ihren Malstil nannte sie «Kubofutoexpressionismus», eine Zusammenfassung von Kubismis, Futurismus und Expressionismus. Die Nationalsozialisten schimpften die Mitglieder Bolschewisten und verurteilten deren abstrakte Kunst. 1933 liess Hitler die Gruppe auflösen. 



Während der Nazi-Diktatur wurde Otto Freundlich als «entarteter Künstler» gebrandmarkt – und als Jude verfolgt. Seine Werke wurden aus den deutschen Museen entfernt. Zu Beginn des Zweiten Welkriegs internierte man ihn in Frankreich. Picasso setzte sich für ihn ein, erreichte seine Freilassung. Freundlich floh nach Saint-Paul-de-Fenouillet in die Pyrenäen, wo er sich zunächst sicher fühlte, weil dieser Teil Frankreichs zum Vichy-Regime gehört. Ein Versuch, in die USA zu gelangen, misslang. Schliesslich wurde er von französischen Kollaborateuren denunziert. Im Februar 1943 verhafteten ihn die Nazis und deportieren ihn – zusammen mit weiteren 1000 Juden – nach Osten. Wie er starb, ist nicht gesichert. Entweder schon auf dem Transport oder dann in einem der Vernichtungslager, Majdanek oder Sobibor.

Weitere Infos und Bilder hier: http://www.artfritz.ch/kuenstler/freundlich.html 



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