Sonntag, 3. Februar 2019

«Art brut» – was ist das?

Eine umfassende Antwort darauf gibt die zur Zeit im Kunsthaus Aarau laufende Ausstellung «Collection de l'Art Brut – Kunst im Verborgenen». Bis 28.4.2019.


Adolf Wölfli (1864-1930). Schähren=Hall und 
Schährer=Skt.Adolf=Ring, 1926. Aargauer Kunsthaus Aarau.


Der Ausdruck «Art brut» stammt vom französischen Künstler Jean Dubuffet (1901-1985) und steht für «rohe Kunst». Für Kunst, die Menschen mit psychischen Defiziten erschaffen. Dubuffet war der Erste, der den künstlerischen Status von Werken anerkannte, die in Heimen und Psychiatrien entstehen. Dubuffet will die «Art brut» so verstanden wissen, dass sie nicht nur Anwendung auf Werke von Geistesgestörten findet, sondern generell für Kunst «jenseits der etablierten Norm» – geschaffen von Ungebildeten, von Laien, von Autodidakten, von Eingesperrten. Im englischsprachigen Raum wird die «Art brut» als «Outsider Art» bezeichnet.

Mehr: http://www.artfritz.ch/AUSSTELLUNGEN/aarau_art-brut_2019.html


Alois Wey (1894-1985). Ohne Titel, 1977-78. 
Collection de l'Art Brut, Lausanne.


1947 gründete Jean Dubuffet in Paris die «Compagnie de l'Art Brut». Gleichzeitig sammelte er diese Form von alternativer Kunst. Fündig wurde er in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken und Gefängnissen. 1949 stellte er in einer Pariser Galerie 200 Werke aus seiner Sammlung vor. 



Aloise Corbaz (1886-1964). Napoléon portant 
une reine au corps cerné de perles, 1946-47. 
Collection de l'Art Brut, Lausanne.


1975 – die Sammlung war mittlerweile auf 15'000 Objekte angewachsen – schenkte Jean Dubuffet seine Kollektion der Stadt Lausanne. Dort ist sie seit 1976 zu sehen: im Museum Collection de l’Art Brut. Die Ausstellung im Kunsthaus Aarau zeigt rund 200 Werke von Schweizer Künstlern. 

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