Samstag, 29. August 2020

Harald Naegeli – endlich als Künstler anerkannt?

Alle Welt kennt ihn als «Sprayer von Zürich». In den 1970er-Jahren galten Naegelis Sprayereien noch rundweg als Schmierereien, als Sachbeschädigung. Der Sprayer wurde strafrechtlich verfolgt, musste sogar für ein halbes Jahr ins Gefängnis. Viele seiner 400-600 Werke, die er allein in Zürich geschaffen hat, wurden weggeputzt.

Mehr: https://www.artfritz.ch/kuenstler/naegeli.html


Harald Naegeli (1939). Sensenmann, 2020. Serie Totentanz. Denkmal Hans Waldmann Zürich.


2020 hat der Wind gedreht. Sogar der Stadtrat von Zürich sieht Naegeli nun als Künstler. Eine Arbeitsgruppe der Stadt Zürich befasst sich jetzt mit der Frage, ob künftig Naegeli-Werke an öffentlichen Gebäuden in den städtischen Kunstbestand übernommen werden sollen, und wenn ja, welche. Keine leichte Aufgabe, denn Sprayereien gelten grundsätzlich immer noch als Sachbeschädigung und werden strafrechtlich verfolgt. Man darf gespannt sein, was die Arbeitsgruppe für Lösungen findet.



Harald Naegeli (1939). Tiefgarage ETH Zürich, ca. 1978.


Der grösste Bestand an Naegeli-Werken findet sich in der Tiefgarage der ETH. Diese stehen heute sogar unter Denkmalschutz. Von April bis Juni 2020 hat Naegeli zudem in der Stadt neue Werke gesprayt: Den Totentanz. Einige haben wir gefunden, zum Beispiel an der Rämistrasse. Wer findet noch mehr, irgendwo in der Stadt? Wir werden sie gerne hier veröffentlichen. artfritz.ch.


Harald Naegeli (1939). Totentanz, Rämistrasse Zürich, 2020.

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